Das größte Risiko an COPD zu erkranken haben Raucher, aber auch Passivrauchen gehört zu den Risikofaktoren für COPD. Wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, als Raucher eine COPD zu entwickeln, hängt unter anderem vom Ausmaß des täglichen Zigarettenkonsums ab.
Grundsätzlich gilt: Je mehr Zigaretten ein Raucher konsumiert, desto höher ist das Risiko, für die Entstehung von COPD. Wie hoch das Risiko eines Rauchers ist, lässt sich z. B. mithilfe der sogenannten Packungsjahre errechnen. Sie geben an, wie viele Zigaretten ein Raucher pro Tag inhaliert. Ein Packungsjahr bedeutet dann, dass der Raucher ein Jahr lang täglich ein Päckchen Zigaretten geraucht hat. Bei einer halben Packung pro Tag ist das Packungsjahr nach zwei Jahren erreicht. Ab dem zehnten Packungsjahr steigt in der Regel das Risiko für COPD.
Durch das Rauchen und die damit verbundene Inhalation von Schadstoffen in die Lunge wird diese nachhaltig geschädigt. Die Flimmerhärchen der Schleimhaut in den Atemwegen werden durch das Rauchen schwer geschädigt, ebenso wie die Lungenbläschen. In der Folge entwickeln viele Raucher den sogenannten Raucherhusten. Denn: Die Lunge versucht durch die Bildung von Schleim und den in der Folge auftretenden Husten, die Schadstoffe aus der Lunge herauszubekommen. Problematisch ist, dass viele Raucher ihren Husten zunächst nicht erst nehmen und ihn zum Teil über viele Jahre hinnehmen, aber bereits an COPD erkrankt sind.
Wird die Diagnose erst spät gestellt, ist dies vor allem deshalb problematisch, da es sich bei COPD um eine irreversible, also unumkehrbare Erkrankung handelt. Die Lunge kann sich von dem entstandenen Schaden nicht mehr erholen. Lediglich ein Fortschreiten der Erkrankung kann aufgehalten werden.
Doch nicht nur Raucher, sondern auch Passivraucher können an COPD erkranken. Besonders Kinder sind gefährdet, wenn sie von Zigarettenqualm umgeben sind. Sie leiden in der Regel zunächst sehr oft unter Infektionen der Atemwege und haben ein höheres Risiko an Asthma bronchiale zu erkranken. Dauerhaftes Passivrauchen kann dann dazu führen, dass Kinder in späteren Erwachsenenjahren eine COPD entwickeln.
Auslöser für eine COPD kann darüber hinaus auch der sogenannte Alpha-1-Antitrypsinmangel sein. Erstmals benannt wurde diese Erkrankung Anfang der 60er-Jahre. Beim Alpha-1-Antitrypsinmangel handelt es sich um eine Erbkrankheit. Im Körper der Betroffenen liegt ein Gendefekt vor, der dazu führt, dass die Leberzellen zu wenig vom sogenannten Enzym Alpha-1-Antitrypsin (AAT) im Blut bilden oder freisetzen.
Ursache für eine COPD infolge eines sogenannten AAT-Mangels ist die damit verbundene fehlende Schutzfunktion für die Lungenbläschen. Ist im Körper aufgrund des Mangels zu wenig Alpha-1-Antitrypsin als Schutzstoff vorhanden, können in der Folge die Wände der Lungenbläschen (Alveolen) zerstört werden, die dann, immer wenn die Betroffenen ausatmen, in sich zusammensacken.
Obwohl der Alpha-1-Antitrypsinmangel in Europa zu den häufigsten Erbkrankheiten zählt, wird die Erkrankung oft nicht erkannt oder die Diagnose erst nach Jahren gestellt. Betroffene, die unter einem AAT-Mangel leiden und zudem Raucher sind, haben ein besonders hohes Risiko, an einer COPD in Verbindung mit einem Lungenemphysem zu erkranken.
Zu den weiteren Risikofaktoren für COPD gehört die regelmäßige Inhalation von Schadstoffen, wie z. B. Dämpfe, Stäube, Rauch oder Gase, am Arbeitsplatz. Studien zeigen, dass sich die Lungenkapazität jedes Jahr verschlechtert, wenn Personen diesen Belastungen nahezu täglich ausgesetzt sind. Besonders gefährdet sind hier Personen, die nicht nur am Arbeitsplatz mit Schadstoffen konfrontiert sind, sondern gleichzeitig rauchen.
Daniela Elsässer