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Stethoskop
Diagnose von COPD
Neben einer körperlichen Untersuchung durch den Arzt ist der Lungenfunktionstest das wichtigste Instrument zur Diagnose von COPD.
COPD

Diagnose von COPD

Besteht der Verdacht auf COPD, wird zunächst ein ausführliches Arzt-Patientengespräch (Anamnese) erfolgen. Nach eingehender Befragung des Patienten zu seiner gesundheitlichen Vorgeschichte und den auftretenden Symptomen folgt eine ausführliche Untersuchung.

Körperliche Untersuchung zur Diagnose von COPD

Zunächst wird in der Regel die Lunge abgehört. Hier können ungewöhnliche Atemgeräusche, wie etwa abgeschwächte Atemgeräusche oder Rasselgeräusche, ein Hinweis für das mögliche Vorliegen von COPD sein. Auch blaue Finger und Lippen (Hinweis auf Sauerstoffmangel) oder geschwollene Knöchel (Hinweis auf Herzschwäche) können Indikatoren für eine COPD sein.

Lungenfunktionstest zur Diagnose von COPD

Besteht der Verdacht auf COPD, so wird die Funktion der Lunge näher untersucht. Zu diesem Zweck wird bei den Betroffenen zunächst ein Lungenfunktionstest, eine sogenannte Spirometrie, durchgeführt. Mithilfe des Lungenfunktionstests kann der behandelnde Arzt feststellen, ob die Lungenfunktion unter Umständen beeinträchtigt ist.

Eine eingeschränkte Lungenfunktion ist ein erster Hinweis auf COPD, wobei die Einschränkung je nach Ausprägung der Krankheit unterschiedlich sein kann. Ist die COPD besonders schwer ausgeprägt, kann die Lungenfunktion weniger als 30 Prozent betragen. In leichten Stadien kann sie jedoch trotz der Erkrankung bei über 80 Prozent liegen. Auch deshalb ist es wichtig, COPD rechtzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln, um die noch vorhandene Lungenfunktion weitestgehend erhalten zu können.

Einsekundenkapazität und Vitalkapazität

Mithilfe des Lungenfunktionstests können wichtige Parameter erfasst werden, die eine genaue und differenzierte Diagnose und damit auch eine individuelle Behandlung ermöglichen. Ermittelt werden die FEV1 (Einsekundenkapazität), die Vitalkapazität (FVC) und die relative Einsekundenkapazität (FEV1/VK). Liegt eine COPD vor, kann mithilfe dieser Kennzahlen der Schweregrad der COPD bestimmt werden.

Außerdem kann der behandelnde Arzt die COPD von möglichen anderen Erkrankungen, wie etwa Asthma bronchiale, abgrenzen. Hierzu dient der sogenannte Reversibilitätstest, bei dem der Patient nach der ersten Messung des FEV1-Wertes ein Medikament inhaliert. 30 Minuten nach der Inhalation erfolgt eine erneute Messung. Hat sich der Wert gebessert, spricht dies gegen eine COPD und für eine Asthmaerkrankung.

Der FEV1-Wert beschreibt die sogenannte Einsekundenkapazität und bezieht sich auf die größtmögliche Menge an Luft, die die Betroffenen innerhalb einer Sekunde forciert ausatmen können. Beim FVC-Wert handelt es sich um die forcierte Vitalkapazität, sie bezeichnet das Lungenvolumen, welches nach einer maximalen Einatmung auf einmal forciert ausgeatmet werden kann. Die relative Einsekundenkapazität beschreibt das Verhältnis von FEV1 und FVC. Liegt die relative Einsekundenkapazität bei 70 Prozent oder weniger des normalen Wertes, bedeutet dies, dass eine Verengung der Bronchien vorliegt.

Schweregradeinteilung bei COPD

Anhand des im Lungenfunktionstest ermittelten FEV1-Wertes und des FVC-Wertes wird die Einteilung der Patienten in die Schweregerade GOLD I bis GOLD IIII vorgenommen. Mithilfe der Stadieneinteilung nach GOLD (globale Initiative für COPD) kann somit die Ausprägung der COPD bestimmt werden.

Darüber hinaus wird mithilfe der Patientengruppe (eingeteilt in die Gruppen A bis D) die Schwere der COPD beurteilt. Hier werden im Rahmen der Diagnostik die akuten Krankheitsschübe, sogenannte Exazerbationen, sowie die damit einhergehenden Symptome erfasst, indem die Betroffenen dazu befragt werden.

Weitere Methoden zur Diagnose von COPD

Besteht die Vermutung, dass eine COPD vorliegt, gibt es über die Spirometrie hinausgehend weitere diagnostische Methoden. Mithilfe der Ganzkörperplethysmografie besteht die Möglichkeit, eine COPD gegenüber einer möglicherweise vorliegenden Asthmaerkrankung abzugrenzen. Ähnlich wie bei einem Lungenfunktionstest wird auch hier die Lungenkapazität und darüber hinaus der Atmungswiderstand überprüft. Der Patient sitzt dabei in einer verglasten, luftdicht verschlossenen Kammer.

Blutgasanalyse

Zudem erfolgt im weiteren Verlauf der Diagnose von COPD meist eine Überprüfung des Sauerstoffgehaltes im Blut. Zu diesem Zweck wird eine Blutgasanalyse durchgeführt. Dies dient auch dazu, einen möglichen Mangel des Enzyms Alpha-1-Antitrypsin (AAT) zu erkennen, der neben dem Rauchen, Passivrauchen und dem Einatmen von Schadstoffen am Arbeitsplatz eine Ursache für COPD sein kann. Auslöser für eine COPD infolge eines sogenannten AAT-Mangels ist die damit verbundene fehlende Schutzfunktion für die Lungenbläschen.

Bildgebende Verfahren

Darüber hinaus geben bildgebende Verfahren, wie etwa eine Computertomografie (CT) oder eine Röntgenuntersuchung, Aufschluss über die Ausbreitung der Erkrankung. So wird unter anderem festgestellt, ob sich bereits ein Lungenemphysem (Lungenbläschen sind zerstört oder überbläht) gebildet hat. Außerdem können bildgebenden Verfahren helfen, eine COPD gegenüber anderen Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen abzugrenzen.

Daniela Elsässer